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Auf gute Nachbarschaft! – Projekttage an der Friedrich-Ebert-Schule zu den Themen Flucht und Asyl

admin | 8. Oktober 2015

Im Rahmen der Interkulturellen Wochen Schwalbach beschäftigten sich in den vergangenen Wochen viele Schulklassen der Friedrich-Ebert-Schule mit den Themen Flucht und Asyl. Filmvorführungen, Gespräche und Workshops mit Geflüchteten, Vorträge, Planspiele im Klassenverband und andere Veranstaltungen hatte die Schule in Zusammenarbeit mit dem kommunalen Jugendbildungswerk organisiert. Der folgende Bericht schildert die Erlebnisse der Klasse 10 b bei einer besonderen Stadtführung:

Bericht über den Stadtrundgang „Leben ohne Papiere“

Im Asyllabyrinth
Unterstützung durch die Klassenkameraden
Passtscho

Vor dem Amtsgericht
Was sind Asylgründe?
Asyl, Duldung, Abschiebung?

im ehemaligen Abschiebegefängnis
in der Zelle
Abschlussrunde

Für die Klasse 10 b begann der Einstieg in das Thema schon vor den Sommerferien, einerseits, weil sich unter den 25 Schülerinnen und Schülern einige befinden, die Fluchtgeschichten aus der eigenen Familie kennen, andererseits durch den Bau der Flüchtlingsunterkunft direkt neben der Schule. Das Interesse war dementsprechend groß, sodass die Klasse sogleich mehrere der Veranstaltungen der Projektwoche besuchte. Als besonders eindrücklich erwies sich der mehrstündige Stadtrundgang „Leben ohne Papiere“ in der Frankfurter Innenstadt.

An eher symbolischen Orten zwischen Hauptwache und Gerichtsviertel ermöglicht dieser Rundgang des Bildungskollektiv Bleiberecht den Jugendlichen eine Kombination aus empathischem Hineinspüren in die Situation flüchtender Menschen sowie Informationen und Diskussionen über die gesetzlichen Regelungen.

Schon der thematische Einstieg mit einem Foto, auf dem ein mit Menschen überfülltes Boot zu sehen ist, macht neugierig. Dass es sich um eine ältere Aufnahme handelt, ist leicht zu erkennen. Wie die Klasse nach gemeinsamem Rätseln erfährt, handelt es sich um eine Aufnahme aus den vierziger Jahren. Sie zeigt ein Boot mit spanischen Franco-Flüchtlingen vor der Küste Lateinamerikas. „Dass noch vor wenigen Jahrzehnten Menschen aus Europa flüchten mussten, war mir nicht bewusst“, sagt Jonathan (16) und ist damit nicht alleine.

An der nächsten Station, mitten auf der betriebsamen Einkaufsmeile Zeil, verdeutlicht eine Übung die Situation heute in Deutschland ankommender Flüchtlinge. Es wird ein Wohnraum in einer Containeranlage in Oberursel nachgestellt: Viermeterfünfzig mal Zweimeterzehn, zwei Betten, zwei Spinde, ein kleiner Tisch, ein Stuhl sowie letztlich zwei Bewohnerinnen werden von den Schülerinnen und Schülern räumlich dargestellt. „Wenn ich mir vorstelle, auf so engem Raum monatelang mit einer fremden Person leben zu müssen… – Ist doch klar, dass das zu Stress führt,“ resümiert die 16-jährige Melanie.

An der Konstablerwache geht es dann ums Thema Mobilität, um Fahrpreise und um die inzwischen gelockerte Residenzpflicht für Asylbewerber.

Die nächste Station befindet sich im Gerichtsviertel. Vor dem Eingang zum Amtsgericht wird, über das Aufzeichnen von Statistiken hinsichtlich der Anerkennungs- und Abschiebequoten hinaus, das komplizierte Zusammenspiel aus Regelungen und Gesetzen und deren Auswirkungen auf Einzelschicksale deutlich. Auch werden die nach geltendem Recht anerkannten Asylgründe gemeinsam erarbeitet. Dass Naturkatastrophen, Perspektivlosigkeit oder auch Hunger und Armut nicht dazu gehören, erstaunt viele in der Gruppe.

Beim blinden Durchlaufen eines „Asyllabyrinthes“ mit verbundenen Augen, nur geleitet von den Stimmen der anderen, die Begriffe aus dem Asylrecht wiederholen, erlebt die 17-jährige Wijdane, wie es sich anfühlen könnte, in Deutschland Asyl zu beantragen. „Ich hatte eine große Ungewissheit und war verunsichert, wo ich wohl hinkomme. Zwar war ich optimistisch, dass mich die Mitschüler sicher hinführen, und doch war meine Freude groß, als ich das Ziel erreicht hatte“, sagt sie nach der Übung. Gänzlich fremd ist ihr diese Erfahrung nicht, hatte sie als Kind in Deutschland doch selbst lediglich eine befristete Aufenthaltsgenehmigung. „Für mich wäre es damals schlimm gewesen zurückgehen zu müssen. Ich wollte hier bleiben!“

Einen bedrückenden Abschluss bildet der Besuch des ehemaligen Polizeigefängnisses Klapperfeld, in dem bis 2002 Abschiebegefangene untergebracht wurden. Die original erhaltenen Zellen sind so dunkel, dreckig und menschenunwürdig, dass es kaum zu ertragen ist und einige schon bald wieder den Weg ins Freie suchen. Andere vertiefen sich in die Inschriften an den Wänden und werden immer stiller und fassungsloser. „Ich schrie – Die Wände hatten keine Ohren – Ich schrie weiter“, ist an einer der Wände zu lesen. „Diese Aussage war für mich besonders bedrückend,“ sagt Kathi (16),“weil man sich dadurch gut in die Person hinein versetzen konnte.“

Spannend, informativ, toll und emotional sind Adjektive, mit denen die Beteiligten den Rundgang beschreiben. „Das sollte man mit anderen Klassen auch machen“ lautet Wijdanes Bilanz, der die anderen nickend zustimmen.

Hier geht’s zu einem weiteren Bericht einer Schülerin über den Stadtrundgang.

Link zum Programm der Projekttage „Auf gute Nachbarschaft!“.

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